7. September 1997
Stimmungsvolles Finale in Eschenbach
Mit spannenden Rennen und einer stimmungsvollen Abschlussfeier wurde in Eschenbach der Strom-Cup Final ausgetragen. Bei den lizenzierten Fahrern holten sich Christian Studer bei den Junioren und Andreas Graber bei den U23 die letzten Plätze für die Weltmeisterschaften in Château-d'Oex. Dreissig Kids reisen als Zuschauer an die Weltmeisterschaften, wo sie ihre Vorbilder in Aktion erleben können. Am Morgen regnete es in Strömen, was sich etwas auf den Zuschaueraufmarsch auswirkte. Mit der Sonne am Nachmittag wurde der VMC Alpina Eschenbach als Veranstalter dann aber für ihre grosse und kompetente Arbeit entschädigt.
WM-Selektionen bei den Junioren und U23
In den Rennen der lizenzierten Kategorien stand einerseits noch die Entscheidung in der Gesamtwertung aus, andererseits ging es bei den Junioren und U23 noch für fünf Fahrer um eine Fahrkarte an die Weltmeisterschaften, was zu besonderer Spannung Anlass gab. Bei den Frauen mussten Isabelle Burri wegen ihres im Training auf der WM-Strecke erlittenen Schlüsselbeinbruchs sowie Sonja Morf aufgrund einer Magen-Darm-Grippe auf einen Start verzichten. Daniela Gassmann war im Weltcup engagiert, so dass die 17jährige Sara Steiner mit einem zweiten Platz hinter Anita Steiner die Gesamtwertung für sich entscheiden konnte. Zweite wurde mit Fränzi Baumgartner ebenfalls eine Fahrerin, die in der nächsten Saison noch bei den Juniorinnen startberechtigt ist.
Erfolgreicher Schweizermeister
Bei den Junioren konnte sich keiner der Favoriten vorzeitig absetzen. Franz Kehl, Christian Kägi und Roman Burkhard wurden über die gesamte Distanz von 28 Kilometer vom überraschenden Ronny Bollhalder begleitet. Pascal Hugentobler verlor in der ersten Runde nach einem schmerzhaften Sturz den Kontakt zur Spitzengruppe und klassierte sich auf dem achten Schlussrang, was ihn in der Gesamtwertung einen Platz auf dem Podest kostete. Ein Sturz von Burkhard in der letzten Runde, in welchen auch Kägi verwickelt wurde, ermöglichte Schweizermeister Kehl, sich leicht abzusetzen. Dies bedeutete für ihn den vierten Sieg im diesjährigen Strom-Cup. Bollhalder klassierte sich auf dem dritten Rang, mitten unter den WM-Teilnehmern. Zwischen Christian Studer und Reto Manetsch ging es noch um die WM-Selektion. Mit dem sechsten Rang und gut anderthalb Minuten Vorsprung auf Manetsch sicherte sich der 17jährigen Christian Studer den letzten WM-Platz bei den Junioren. Nachdem er sich in Wil beim Wheeler Grand Prix einen Schlüsselbeinbruch zugezogen hatte, habe er nie mit einer WM-Selektion gerechnet, erklärte er im Ziel. Für Studer bedeutet die WM-Teilnahme den ersten Einsatz im Nationalteam.
Graber an der WM
Bei den U23 hatten Rainer Schnyder, Silvio Bundi und Andreas Graber noch eine Chance auf eine WM-Teilnahme. Das Rennen wurde vom ehemaligen Junioren-Weltmeister Thomas Kalberer mit einem Start-Ziel-Sieg dominiert. Dahinter bewies Andreas Graber auf der Verfolgung seine Ambitionen auf den letzten Startplatz bei den U23. Bundi steckt in der RS, was sicher keine optimale Vorbereitung bedeutet. Lange Zeit konnte er aber mit Kai Steinhauer den Rückstand auf Graber in Grenzen halten. Gegen Schluss des Rennens verliessen ihn aber die Kräfte. Nach einem schlechten Start gab Schnyder das Rennen enttäuscht und ratlos auf. Für den im letzten Jahr der Kategorie U23 startberechtigten Walliser bedeutet die verpasste WM-Selektion eine bittere Enttäuschung. Hinter Kalberer und Graber belegte Steinhauer den dritten Rang. Die Gesamtwertung entschied Christof Bischof zu seinen Gunsten. Thomas Kalberer belegte mit drei Siegen bei drei Teilnahmen den zweiten Rang, Silvio Bundi wurde Dritter.
Entscheidung um begehrte Lagerplätze
Für die Kids hatten die Veranstalter einen Parcours mit vielen liebevoll gestalteten Hindernissen vorbereitet. Anspruchsvoll, aber nicht gefährlich, so präsentierte sich das finalwürdige letzte Rennen für die Jüngsten. Entgegen den vorherigen Austragungen durfte auf dem Parcours nicht trainiert werden. Die Kids absolvierten die gestellte Aufgabe mit Bravour und freuten sich über die Preise, die alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Abschluss erhielten.
Mit Beat Bertschinger und Nino Schurter qualifizierten sich in der Kategorie Rock die beiden Gesamtersten der Knaben sowie Seriensiegerin Daniela Graf für das Lager in Château-d'Oex. Als Drittplazierter in Eschenbach verdrängte Yvan Brändli mit Cornelius Häring und Ursin Derungs die Dritt- und Viertklassierten der Gesamtwertung aus dem Kreis der Lagerberechtigten. Bei den Mädchen wurde mit Andrea Signer und Sandra Müller auf dem Podest des Finallaufs die Hierarchie gewahrt.
Roman Schäpper und René Hutter sowie Daniela Beer und Sarah Galati heissen die Erstplazierten der Kategorie Mega in Eschenbach sowie in der Gesamtwertung. Mit ihnen ins Lager fährt der Dritte des Finallaufs, Michèl Buschor, der Roland Mischler und Jürg Graf hinter sich lassen konnte.
Wild Cards für die Pechvögel
In der Königsklasse fielen bereits in den ersten beiden von vier zu absolvierenden Runden mit Nicolas Maret (Platten) und Florian Vogel zwei Favoriten aus der Entscheidung. Dank ihren hervorragenden Leistungen während der Saison erhielten sie aber eine Wild Card, die ihnen die Lagerteilnahme ermöglicht. Ebenfalls von einer Wild Card profitiert der Dritte von Kerns und Reinach, Patric Fornasier. Auf dem zweiten Platz liegend büsste er seine guten Chancen infolge technischer Probleme ein und klassierte sich auf dem sechsten Platz. Ronald Heigl, Dritter der Juniorenschweizermeisterschaft, feierte einen überlegenen Sieg vor Pascal Fornallaz und dem einheimischen Cornel Bachmann. Nach Château-d'Oex reisen auch der Vierte und der Fünfte von Eschenbach, Lukas Bischofberger und Arthur Weder.
Bei den Mädchen feierte auch Nicole Kunz einen ungefährdeten Sieg vor Sonja Traxel, die im Schlussspurt die lange Zeit auf dem zweiten Rang liegende Bettina Kuhn noch überholen konnte. Diese drei Fahrerinnen sind zur Lagerteilnahme berechtigt.
Bike-Party zum Abschluss
Nach den Rennen wurden mit einer attraktiven Show die Siegerehrungen und Preisverteilungen vorgenommen. Damit fand die vom OK-Präsidenten Beda Wildhaber und seinem Team hervorragend durchgeführte Veranstaltung einen in der Bike-Szene einmaligen Abschluss. Nach dem Aufmarsch der Kids vor den Show-Bus führten Moderator Benjamin Siniger und der bekannte Strom-Cup Speaker Hitch Weder in mitreissender Art und Weise durch die Ehrungen der erfolgreichen Teilnehmer. Mit der Nationalhymne für die Gesamtsiegerinnen und -sieger wurden diese gebührend gewürdigt. Discoeinlagen sorgten für Abwechslung und Stimmung. Mit Gratis-Pasta für alle Kids wurde der Strom-Cup der Saison 1997 abgeschlossen. Der Verantwortliche der INFEL, Walter Piller, und Koordinator Andi Seeli blicken auf eine erfolgreiche Veranstaltung zurück. Das Ziel von 5000 Teilnehmern ist aufgrund der oft ungünstigen Wetterbedingungen knapp verfehlt worden. Erfreulich ist aber, dass die Rennen ohne Unfälle über die Bühne gegangen sind. Dafür ist den Veranstaltern ein grosses Kompliment auszusprechen.
Teilnehmerzahlen:
326 Kids, 39 Fun, 57 Lizenzierte
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