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Auftakt
zur Bike-Saison im Schneegestöber
Der
Blick aus dem Fenster am frühen Morgen gehört zu den
ersten Handlungen jedes Bikers am Renntag. An diesem
Sonntag von Wynigen wird aber manch einer gedacht haben,
er träumt. Dichtes Schneetreiben am 20. April - so haben
sich die wenigsten den Start in die neue Bike-Saison
vorgestellt.
Trotzdem liessen es sich die meisten der gemeldeten
Fahrer nicht nehmen, die Gelegenheit zum ersten Vergleich
der neuen Saison am Strom-Cup in Wynigen wahrzunehmen.
Besonders die am Morgen gestarteten Kategorien, Fun,
lizenzierte Damen, Junioren und U23 hatten mit
schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Die schneebedeckte
Rennstrecke stellte hohe Ansprüche an die fahrerischen
Fähigkeiten, aber auch an das Material. Über Probleme
mit Schaltung und Bremsen klagten mehrere Fahrerinnen und
Fahrer.
Eine
Juniorin auf dem Podest bei den lizenzierten Damen
Das
erste Rennen der neuen Saison brachte keine grossen
Überraschungen. Bei den lizenzierten Frauen, die im
Strom-Cup mit den Juniorinnen gestartet und klassiert
werden, setzte sich Schweizermeisterin Daniela Gassmann
mit zweieinhalb Minuten Vorsprung vor Rita Bürgi durch.
Juniorin Sonja Morf, die Bronzemedaillengewinnerin an den
Weltmeisterschaften in Cairns (Australien) vom
vergangenen Jahr, zeigte ein überzeugendes Rennen. Mit
nur dreissig Sekunden Rückstand auf die zweitplatzierte
Bürgi belegte sie den hervorragenden dritten Rang.
Weniger gut lief es ihrer härtesten Konkurrentin bei den
Juniorinnen, Isabelle Burri. Ohne auf der Strecke
grössere Probleme gehabt zu haben, handelte sie sich
sechs Minuten Rückstand auf Morf ein. Sie habe von
Beginn weg Mühe gehabt, erklärte sie dazu am Ziel. Das
intensive Training von vergangener Woche könnte die
Erklärung dafür sein.
Thomas
Kalberer in der neuen Kategorie U23
Im
Strom-Cup haben die U23-Fahrer die Gelegenheit, sich
ausserhalb von Meisterschaft oder internationalen Rennen
in einer eigenen Kategorie zu messen. Besonders
interessant ist dies für die aufgestiegenen Junioren,
welche als Amateure sonst nicht gegen die starken
U23-Fahrer der Elite-Kategorie fahren können. Thomas
Kalberer und Christoph Sauser waren auf dem Papier die
stärksten des gut besetzten Teilnehmerfeldes. Diese
wurden denn auch den Erwartungen gerecht. Bereits nach
der ersten Runde lagen sie zusammen an der Spitze. In der
dritten Runde konnte sich Kalberer dann von Sauser
absetzen und gewann das erste Rennen dieser Saison mit
eineinhalb Minuten Vorsprung. Sauser zeigte sich nach dem
Rennen aber trotzdem zufrieden. In den Steigungen habe er
mit Kalberer gut mithalten können. Probleme mit der
Hinterradbremse hätten ihn in den Abfahrten aber stark
benachteiligt. Lachend meinte der ehemalige
Downhill-Schweizermeister: "Es war ein ganz
komisches und für mich völlig neues Gefühl, in den
Abfahrten keine Chance zu haben." Hinter den beiden
Elitefahrern fuhr der letztjährige
Junioren-Schweizermeister Kai Steinhauer ein einsames
Rennen. Nicht ganz so schnell gestartet, setzte er sich
nach der Startschlaufe und der ersten Runde an die dritte
Stelle und baute seinen Vorsprung auf den
viertplatzierten Marc Thoma kontinuierlich auf
dreieinhalb Minuten aus. So konnte der erstmals in der
U23-Kategorie startende letztjährige Seriensieger der
Junioren bereits wieder als Dritter aufs Podest steigen.
Erfahrene
Junioren auf dem Podest
Der
Sieg von Franz Kehl im Juniorenrennen ist keine
Überraschung. Bereits im letzten Jahr konnte der Junior
mit Jahrgang 1980 an den Schweizermeisterschaften die
Silbermedaille erobern und die Schweizer
Juniorenmannschaft an den Europameisterschaften in
Italien vertreten. Auch der dritte Platz von Christian
Kägi ging an einen Fahrer mit Europa- und
Weltmeisterschaftserfahrungen. Besondere Freude bereitete
dem zweitplatzierten Roman Burkhard der Podestplatz.
Krankheiten und Verletzungen hatten seine Hoffnungen für
die vergangene Saison zunichte gemacht. Dass er nun
wieder mit den Besten mithalten konnte, war für ihn eine
besondere Genugtuung und der Lohn für die harte Arbeit
nach einigen Enttäuschungen.
Starker
Nachwuchs im Kommen
Andi
Seeli, Nationaltrainer und Koordinator des Strom-Cups,
zeigte sich nach der ersten Veranstaltung sehr zufrieden.
Trotz der misslichen Verhältnisse waren 546 der 621
angemeldeten Fahrerinnen und Fahrer am Start. Die gute
Besetzung gerade auch in den Kategorien U23 und Junioren
stellt auch den Veranstaltern des Strom-Cups ein gutes
Zeugnis aus. Die grossen Teilnehmerfelder und das hohe
Niveau in den Nachwuchskategorien beweisen, dass sich die
Schweiz um den Nachwuchs im Mountainbike-Sport nicht zu
sorgen braucht.Teilnehmerzahlen:
327
Kids, 127 Fun, 99 Lizenzierte
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